Neue Einsatzbekleidung für unsere Einsatzkräfte
Fast wie Weihnachten war der 18.11.2017 für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Wiedergeltingen.
Jedes Mitglied, das an diesem Samstag in das Feuerwehrhaus gekommen ist, fand in seinem Spind zwei große Pakete der Firma Raschel Feuerschutz aus Memmingen.
Wie bereits der Titel ahnen lässt, wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr, auf Ansuchen unserer Vorstandschaft, durch die Gemeinde Wiedergeltingen mit neuer Einsatzkleidung ausgestattet.
Die alte Einsatzbekleidung vom Modell "Oberstorf 2000" die im Jahre 2000 beschafft wurde und somit 17 Jahre alt ist, entsprach schlicht nicht mehr den Sicherheitsanforderungen und wurde somit auf Beschluss des Gemeinderats im Frühjahr ausgetauscht.
Nach langen Diskussionen der Vorstandschaft, die sich mittlerweile fast als Fachausschuss für Einsatzbekleidung bezeichnen kann, wurde letztendlich aus vielen verschiedenen Herstellern die englische Firma "Bristol", vertreten durch die Firma Raschel Feuerschutz aus Memmingen ausgewählt.
Die neuen Schutzanzüge vom Typ "X-Flex Titan GG" bestechen durch ihren hochmodernen dreilagigen Aufbau:
Der Oberstoff der Schutzkleidung ist der vom Gewebehersteller Hainsworth entwickelte doppellagige Aufbau mit TI-Technology, der sich von den veralteten Gewebemischungen grundsätzlich unterscheidet. Statt Nomex und Kevlar im Garn zu mischen, sind bei der TI-Technology beide Materialien getrennt verarbeitet. Der Oberstoff bietet im Fall eines Flashovers (Durchzündung) eine sehr hohe Wärmeisolierung. Sobald eine große Hitze oder Flammen auf die Lage aus Nomex und das Gitter aus Kevlar einwirken, ziehen sich diese in leicht unterschiedlichem Maß zusammen, so dass sich zwischen den Lagen Lufttaschen bilden. Dieser aktive Lufteinschluss erhöht die Hitzeisolierung des Gewebes, weshalb nach Auskunft von Hainsworth bis zu 25 Prozent bessere Werte als bei anderen Geweben erreicht werden können.
Die Zwischenschicht besteht aus Gore-TeX® mit airlock® Spacer Technologie, einer Kombination eines thermisch schützenden Isolationsstoffes mit einer Nässesperre. Im Innenfutter wird weniger Feuchtigkeit in den einzelnen Bekleidungsschichten gespeichert, sodass diese schneller trocknen. Insgesamt leichtere Bekleidung bedeutet für den Träger eine geringere Gefahr von Hitzestress und ermöglicht ein sicheres Arbeiten über einen längeren Zeitraum hinweg. Je nachdem wie das Laminat aufgebaut ist, bietet die Kleidung einen optimierten Schutz vor Hitze und dem Eindringen von Flüssigkeiten und daher eine optimierte Atmungsaktivität.
Die innerste Lage besteht aus einem Innenfutter, dass gleichzeitig die vorhergenannte Zwischenmembran schützt.
Für die meisten Bürger wird dennoch die neue Farbe der Einsatzkleidung die größte Veränderung darstellen.
Diese neue Farbe ist allerdings weniger eine modische Variation als eine weitere funktionelle Einheit.
Das sandfarbene Obermaterial, wie man es eher aus den USA kennt, nimmt wesentlich weniger Wärmeenergie als dunkle Materialien auf, was gerade für unsere Einsatzkräfte im Innenangriff ein großer Vorteil ist. Des Weiteren wird die Sichtbarkeit enorm verbessert, was uns beispielsweise bei Arbeiten im Straßenverkehr zusätzlich schützt.
Die neue Einsatzbekleidung ist ein Quantensprung im Vergleich zum Oberstdorf 2000 und kann nun getrost als "state of the art" bezeichnet werden. Die Investition in eine neue Schutzkleidung ist somit eine direkte Investition in die Sicherheit unserer Kameraden im Einsatz.